Augmented Reality (AR) wird in der Medizin zwar ausgiebig erforscht, stellt aber nur eine Möglichkeit dar, die reale Umgebung zu verändern. Andere Formen der vermittelten Realität (engl. Mediated Reality, MR) sind im medizinischen Bereich noch weitgehend unerforscht. Verminderte Realität (DR, engl. Diminished Reality) ist eine solche Modalität. DR bezieht sich auf die Entfernung realer Objekte aus der Umgebung, indem sie virtuell durch ihren Hintergrund ersetzt werden. In Kombination mit AR lassen sich so leistungsfähige MR-Umgebungen schaffen. Obwohl DR in der breiteren Computer-Vision- und Grafik-Community von Interesse ist, wird es in der Medizin noch nicht in großem Umfang eingesetzt. DR birgt jedoch ein enormes Potenzial für medizinische Anwendungen. Wenn zum Beispiel der Platz und die intraoperative Sicht eingeschränkt sind und die Sicht des Chirurgen auf den Patienten durch störende medizinische Instrumente oder Personal zusätzlich behindert wird, können DR-Methoden dem Chirurgen einen ungehinderten Blick auf den Operationsbereich ermöglichen. In jüngster Zeit haben Fortschritte beim Deep Learning den Weg für DR-Anwendungen in Echtzeit geebnet, die eine beeindruckende Bildqualität bieten, ohne dass Vorkenntnisse über die aktuelle Szene erforderlich sind. Insbesondere Deep-Inpainting-Methoden, deren Ziel es ist, fehlende Pixel in einem Bild zu ersetzen, stellen die vielversprechendste Richtung für DR dar.
Kooperationspartner
Dr. Christina Gsaxner
Dr. Shohei Mori
Gijs Luijten
Viet Duc Vu
Timo van Meegdenburg
Prof. Gabriele A. Krombach
Prof. Jens Kleesiek
Dr. Ulrich Eck
Prof. Nassir Navab
Yan Guo
Prof. Xiaojun Chen
Prof. Frank Hölzle
Dr. Behrus Puladi
Prof. Jan Egger
Kontakt und Website
Dr. Christina Gsaxner (gsaxner@tugraz.at)