In diesem Projekt werden Patient*innen mit einer sozialen Angsterkrankung (SAD) und einer schizophrenen Erkrankung sowie einer Autismusspektrumstörung (ASS) untersucht. Im Zentrum der Untersuchungen steht die soziale Interaktion von Menschen mit psychischer Erkrankung, bzw. deren möglicherweise gestörte Wahrnehmung von sozialen Signalen, die für den Austausch und die Interaktion mit anderen notwendig sind. Wir stellen die Theorie auf, dass gestörte soziale Interaktion bei Patient*innen mit psychischen Erkrankungen ursächlich in der gestörten Wahrnehmung und Verarbeitung sowie Nachahmung (Mimikry) von Körpersignalen zu finden ist. Gemessen werden Markersignale für den sozialen Austausch während interaktioneller Aufgaben (Emotionserkennung, Vertrauens-/Investitionsspiel): Muskelbewegungen im Gesicht anhand einer Elektromyographie (EMG-) Untersuchung, Pupillenweite, Rötung des Gesichts und Hautleitfähigkeit der Proband*innen (zur Messung des Erregungszustands). Im Zentrum steht hierbei im Vortrag die Interaktion mit Avataren in einer virtuellen Umgebung, die die Manipulation sozialer Signale und eine zeitgenaue Messung von Reaktionen auf diese zulassen. Die Untersuchungen dienen dazu, theoretische Grundlagen sozialer Interaktion zu identifizieren und neue Theorien zum Zusammenhang von Körpersignalen und Aufbau von Bindung zu überprüfen, langfristig jedoch auch dazu, den Umgang mit Patient*innen zu verbessern und deren soziale Interaktionsfertigkeit zu schulen.
Kooperationspartner
Prof. Dr. Mariska E. Kret, Universität Leiden
Förderer
NWO (Niederländische Wissenschafts-Organisation)
Website und Kontakt
https://www.uni-due.de/rke-ap/psychopathologischeforschung.php
Prof. Dr. med. Katja Kölkebeck (katja.koelkebeck@uni-due.de)