Der Einsatz von Simulationspatientenprogrammen in der Ausbildung von Kinder- und Jugendpsychiater:innen ist durch ihre geringe Verfügbarkeit, hohen Kosten und fragwürdige Authentizität und Genauigkeit begrenzt. Um dieses Problem anzugehen, entwickeln wir eine spielerische VR-Applikation, die emotional glaubwürdige virtuelle Charaktere (sogenannte Agenten) nutzt, um das Erkennen komplexer psychischer Erkrankungen zu erlernen. Konkret soll die Anwendung eine diagnostische Situation simulieren, in der eine Anamnese mit einer psychisch erkrankten Person erfahrbar gemacht wird, und somit den Medizinstudierenden ein standardisiertes und sicheres Werkzeug zum Üben ihrer Diagnosefähigkeiten bieten. Wir folgen einem partizipativen Designprozess und beziehen die Zielgruppe direkt in die Entwicklung mit ein, um sicherzustellen, dass das Tool ihren Bedürfnissen entspricht. Wir haben uns auf zwei Aspekte konzentriert: Die Emotionalität des virtuellen Agenten und die Mensch-Agenten-Interaktion. Ergebnisse erster Fokusgruppentests mit der Zielgruppe verdeutlichten das Interesse sowie die Anforderungen an die Anwendung und das Design der Agenten. Zielgruppen sind Studierende der Medizin, Therapeut:innen in der Ausbildung und andere Personen in der Diagnostik und Therapie. Später soll ein vereinfachtes Lernmodul auch nicht medizinisch ausgebildeten Gruppen zur Verfügung gestellt werden, um die Aufmerksamkeit gegenüber ersten Symptomen einer Depression oder anderer psychischer Erkrankungen zu verbessern.
Kooperationspartner
PD Dr. Gertraud Gradl-Dietsch (LVR-Klinikum Essen)
Förderer
Robert-Enke-Stiftung
Kontakt
Prof. Dr. Maic Masuch (maic.masuch@uni-due.de)
Linda Graf, M.Sc. (linda.graf@uni-due.de)
